Bereits am Vorabend der Weihe, als der Bischof im Priesterseminar das Primizgewand, die Patene und den Kelch des Neupriesters segnete, sprach er über das rechte Maß im Leben. Man soll nicht in Extreme verfallen, sondern den Weg der Mitte gehen. Die von ihm genannten Leitworte fließen dabei in dieses Bestreben mit ein. Anbetung als Lebensform ist dabei Mittel und Weg „um Lasten abzuladen und Sprit – Heiligen Geist – zu tanken für die vielfältigen Aufgaben, die auf die Priester heute warten“, so der Bischof in seiner Predigt. Diese personale Begegnung mit dem Herrn wird durch das Bekenntnis nach außen getragen, um dort fruchtbar zu werden. Hierbei ist wieder die richtige Art und Weise entscheidend, da das Wort Gottes auf völlig unterschiedliche Weise verkündet werden kann. Der Bischof verdeutlichte das anhand eines Zitates von Kardinal Lazarus You, der bekräftigt, „dass das Wort nicht gelesen, sondern gelebt werden muss“. Dies macht den Priester glaubwürdig. Aus dem gelebten Wort Gottes entspringt die Caritas, da „das Gesetz der Liebe […] jede andere moralische und kanonische Norm übertrifft.“
Aus dem „ABC der Heiligkeit“ entspringt eine große Freude, die vom Heiligen Geist geschenkt wird. An dieser Freude hat mit der Weihe von Herbert Kramert die ganze Diözese teil, sodass der Bischof dem Neupriester zusichert: „Meine Freude heute ist vollkommen, denn ich darf ich jetzt zum Priester weihen. Werden Sie ein heiliger Priester!“
Der Freude über den neuen Priester für das Bistum Augsburg wurde anschließend im Kolping-Saal mit einer großen Gesellschaft auch eine physische Form gegeben, an der wieder einmal erkennbar wurde, welch große Gemeinschaft die Kirche ist. Wir wünschen dem Neupriester Gottes reichen Segen für seinen Dienst in der Diözese. Möge der Herr ihn auf all seinen zukünftigen Wegen begleiten.