Aufgebaut war das Programm aus insgesamt 5 Impulsen, die ergänzend zu den ausdrucksstarken Liturgien dieser Tage zu einem tieferen Verständnis und Erleben des Paschamysteriums beitrugen. Ganz nach dem Leitwort wurde bewusst, dass sich das, was sich damals in Israel zugetragen hat, nicht etwas historisch Abstraktes ist, das mit dem Hier und Jetzt nichts mehr zu tun hat, sondern in das Heute eingreift.
Davon handelte auch der 1. Impuls, der sich mit der Zeitlosigkeit der Liturgie befasste und so aufzeigte, dass das von uns Gefeierte nicht mit einem „Nachspielen“ der Geschehnisse gleichzusetzten ist, sondern durch die immerwährende Betrachtung des einen Opfers Christi und dessen sakramentaler Anwesenheit ins Heute rückt. Somit wird auch deutlich, dass in der Passion auf eine gewisse Art und Weise bereits wir alle bedacht waren, womit sich der 2. und 3. Impuls befassten: nämlich der Einbruch der Ewigkeit in die Passion und unsere eigene Teilnahme an ihr, indem wir mit dem Herrn wachen und beten. Dass das Vertrauen auf Gott selbst den gläubigsten Menschen einmal erschüttern kann, wurde auf einzigartige Weise am Karfreitag deutlich. Mit dieser „Nacht Gottes“ befasste sich der 4. Impuls und ging dabei auf die Worte des Psalm 22 ein, die Jesus am Kreuz betete: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“. Diese Worte mögen in ihrer Verzweiflung erst einmal endgültig wirken, bedenkt man aber, dass Jesus wahrscheinlich den ganzen Psalm gebetet hat, wird deutlich, dass der Verlassenheitsruf in einem stetigen Wechsel von Verzweiflung und Vertrauen eingebettet ist, sodass der Psalmist schließlich feststellt: „Aber du bist heilig“ (Ps 22,4). Gott steht den Menschen nahe und verlässt sie nicht, selbst in der allergrößten Not. Abgerundet hat diese Gedanken dann der 5. Impuls, der sich mit dem „Selben und nicht-Gleichen“ befasste. Im Leben eines jeden gibt es die Erfahrungen von Kreuz und Leid, auch im Leben eines Priesters. Solche Erfahrungen sind jedoch immer in das Gesamtwerk der Erlösung eingebunden. Dieses konzentriert sich im Heute der Eucharistie, die „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ ist (vgl. LG 11). Wir können die Erlösung nicht „machen“, wir müssen mitbeten und -feiern, um so die Dunkelheiten des Lebens meistern zu können. Ostern spendet hierfür neues Licht und eine neue Zuversicht, wenn es jedes Jahr aufs Neue heißt: „Wiederum kommen die Tage…“