Gemeinsame Kar- und Ostertage 2024

Zwischen Tod und Auferstehung Jesu mit dem Hl. Ulrich

Fast die ganze Seminargemeinschaft des Priesterseminars St. Hieronymus versammelte sich vom Mittwoch der Karwoche bis zur Osternacht, um die Chrisammesse und das Triduum Paschale miteinander zu feiern. Die Gottesdienste wurden stets mit unserem Bischof Bertram Maier im Augsburger Dom gefeiert. Dabei übernahmen die Seminaristen Ministrantendienste. Weil dieses Jahr im Bistum das Ulrichsjubiläum gefeiert wird, durfte natürlich auch der Heilige Bistumspatron nicht fehlen.

Geistliche Vorträge über das Leben und Wirken des Heiligen Bischof Ulrich wurden von Regens Michael Kreuzer ausgehend von der Vita Sancti Uodalrici des Gerhard von Augsburg gehalten. Hier gab es viel zu entdecken. Einige Streiflichter:

Ulrich selbst machte eine Entwicklung in seinem Leben durch. Insbesondere die Bischofsweihe war für ihn ein einschneidendes Erlebnis. Die „Dextera Dei“, also die rechte Hand Gottes, wurde von einem Mann während der Hl. Messe an einem Ostermorgen gesehen. Die Bedeutung: „Wenn Ulrich segnet, segnet Gott“. So war das Wirken Ulrichs vielfältig. Er setzte Pfarrer ein, förderte den Kirchenbau und setzte große Strukturreformen um. Daneben führte er sorgsam ein tiefes Gebetsleben.

Seine gläubige und priesterliche Gesinnung zeigte er auch vor und bei der Schlacht auf dem Lechfeld. Die Ungarn wollten mit einer großen Armee die Stadt Augsburg erobern. Hier heißt es: „In der Stunde des Kampfes aber saß der Bischof auf seinem Pferd mit der Stola angetan, mit keinem Schild, Panzer oder Helm bewehrt und blieb inmitten der von allen Seiten um ihn schwirrenden Speere und Steine unberührt und unverletzt.“ Trotz großer Überzahl konnten die Ungarn – von Gott erschreckt - den Kampf nicht gewinnen und wurden später auf dem Lechfeld durch die eintreffende königliche Armee aufgerieben.

Schon bei der Beerdigung wurde dem heiligen Bischof ein Manipel mit einer Darstellung der „Dextera Dei“ mitgegeben, der heute in der Basilika St. Ulrich und Afra ausgestellt ist. Dies zeigt, dass dieses Zeichen schon zu seinen Lebzeiten mit ihm verbunden war. So kam uns dieser große Heilige, der vor 1100 Jahren zum Bischof geweiht wurde, ganz nah.

 

19.04.2024