Bericht über das Propädeutikum in Passau im Studienjahr 2014/2015

Nach den Einführungstagen im PS Augsburg, machte ich mich am 15.September 2014 auf den Weg in ein fremdes Bistum fernab der Heimat. Meine Reise ging in das bayrische Venedig, nach Passau, wo der erste Abschnitt meines Weges auf mich wartete. Am Domplatz angekommen, begutachtete ich zuerst meine neue Heimat und den imposanten Dom, bevor ich mich auf ins Priesterseminar machte, welches sich fast neben dem Dom befand. Im Seminar angekommen wurde ich herzlich empfangen und mir wurde sofort mein Zimmer gezeigt, welches einen traumhaften Blick über Passau bot. Und dann ging alles ganz schnell! Denn frisch eingezogen, erwartete man uns zum Abendessen, wo sich alle Teilnehmer des Propädeutikums zum ersten Mal sahen. Sofort kamen Gespräche zustande und man freute sich auf das bevorstehende Jahr mit vielen unterschiedlichen Charakteren aus ganz Bayern und einem Gast aus der Schweiz.

Die ersten Tage im Haus dienten dazu, sich näher kennenzulernen, die neue Wohngegend ausfindig zu machen und sich in der Gemeinschaft, im geistlichen Tagesablauf und in der täglichen Messe zu üben. Bald darauf wurden uns der neue Sprachlehrer Dr. Klinger für Hebräisch, die Stimmbildnerin Fr. Fruth und weitere Personen vorgestellt, die sich das ganze Jahr redlich um unsere Bildung und Ausbildung bemühten. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Vergelt´s Gott für Ihre Geduld.

Doch das Kennenlernen von neuen Personen hörte vorerst nicht auf, denn schnell verbreitete sich die Nachricht, dass neben uns und der Hausleitung noch ein weiterer Gast im Haus wohnt, dies war der frisch geweihte Bischof Dr. Stefan Oster SDB, der die Gemeinschaft im Haus und im Gebet/Messe mit uns pflegte, aber auch immer wieder von seinem Leben als Journalist, Ordensmann und letztendlich auch als Bischof in geselliger Runde erzählte. Auch hier noch einmal vielen Dank für die schönen Erfahrungen mit Ihnen.

Neben dem Erlernen der hebräischen, lateinischen und griechischen Sprache erkundeten wir zusammen mit unserem Regens Dr. Franz Haringer auch das Bistum Passau und so unternahmen wir einige Ausflüge. So stand im November 14 eine Wallfahrt nach Altötting mit Messe in der Gnadenkapelle an und nach einer Stärkung dort, fuhren wir weiter in die Pfarrei unseres Regens, der gebürtig aus Altötting stammt, anschließend an diesen kurzen Abstecher ging es weiter in den Geburtsort des deutschen Papstes Benedikt XVI. nach Marktl am Inn. Dort durften wir das Geburtshaus besichtigen und erhielten eine interessante Führung durch das geschichtsträchtige Haus, des weiteren gingen wir in die nicht weit entfernte Kirche und erneuerten unsere Taufe am Taufbecken des Papstes, der dort getauft wurde. Nach diesem ereignisreichen Tag fuhren wir zurück nach Passau.

Eine weitere Fahrt ging im Januar 15 in die Benediktiner Abtei Niederalteich, die sowohl den römischen als auch den orthodoxen Ritus der Messe feiern darf. Nach einer Klosterführung nahmen wir dann am Mittagsgebet der orthodoxen Mönche teil und waren beeindruckt von dieser Liturgie mit ihren Gesängen. Der Tag in Niederalteich wurde dann mit einem gemeinsamen Spaziergang nach dem Mittagessen an der Donau abgeschlossen und so ging es wieder zurück nach Passau.

Im Januar stand dann auch das erste Treffen für die bevorstehende Israel Fahrt an, doch hierzu möchte ich nicht viele Worte verlieren, sondern verweise auf den Bericht der Israel Fahrt.

Besonders war für uns „Neue“ eine jede Messe im Dom, bei der wir ministrieren durften und unsere ersten Erfahrungen in der großen Domliturgie sammeln konnten. Nennenswerte Feiern waren z.B. die Feier des Aschermittwochs; das Requiem von Bischof Franz Xaver Eder, dessen Todestag gedacht wurde und das große Highlight der Bischofsgeburtstage im Juli 15. Diese wurden in einer gemeinsamen Pontifikalvesper gefeiert, bei der der bayerische Episkopat und andere Vertreter von befreundeten Bistümern anwesend waren. Denn Bischof em. Schraml feierte seinen 80. Geburtstag und Bischof Oster SDB durfte seinen 50. Geburtstag feiern. Die große Feier mit ihren Eindrücken wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Doch auch das schönste Jahr geht einmal zu Ende und so hörte zeitgleich mit uns Regens Dr. Haringer auf, der nach 8 Jahren als Regens nun Pfarrer in Simbach am Inn wurde. An dieser Stelle Gottes Segen und viel Freude am Wirken in Ihrer neuen Pfarrei. Somit endete das Jahr am 31. Juli 15 in Passau und jeder von uns ging zurück in sein Heimatbistum, wo alle 11 Teilnehmer des Propädeutikums das Studium der Theologie im Oktober begonnen haben.

Abschließend bleibt mir noch zu sagen, dass dies ein Jahr voll schöner Erfahrungen und Erinnerungen war, welches mich auf meinem weiteren Weg begleiten wird. Es ist ein Netz von Seminaristen in ganz Bayern entstanden, die sich gemeinsam auf den Weg der Nachfolge gemacht haben und darum bitte ich Sie um ihr Gebet für uns und um Berufungen im Allgemeinen. Vergelt´s Gott!