Bist Du berufen?

„Immer wieder von neuem aufbrechen, um allen alles zu werden und in jedem Menschen das Gute voraussetzen“– Priesterweihe 2015

Große Freude erfüllte die Hausgemeinschaft und das ganze Bistum: Am Sonntag, den 28.06.2015 wurden drei unserer Mitbrüder zu Priestern geweiht. Der Weg zum Priestertum ist lang: 1 Jahr Propädeutikum, 5 Jahre bzw. 4 Jahre Studium an der Uni bzw. in Lantershofen und mindestens 2 Jahre Praktikum. Doch für manche ist dieser Weg noch länger, denn alle drei Neupriester haben vor ihrem Entschluss, Priester zu werden, einen anderen Beruf ausgeübt.

Die Neupriester sind (Bild v. l.):

Christian Wolf (35) aus der Pfarrei Mariä Heimsuchung, Utting
Berufsausbildung: Dipl.Ing. Landschaftsbau- /management
Primizspruch: „Euch muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen, dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen, denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.“ (Mt 6, 33-34)

Bernd Rochna (35) aus der Pfarrei St. Georg, Westendorf
Berufsausbildung: Eisenbahner im Betriebsdienst (Triebfahrzeugführer)
Primizspruch: „Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns!“ (Mk 9,40)

Felix Siefritz (31) aus der Pfarrei St. Stephan, Hawangen
Berufsausbildung: Uhrmacher
Primizspruch: „Die Freude am Herrn ist meine Stärke“ (nach Neh 8,10)

Am Abend vor der Weihe hat Bischof Konrad die Kelche und Hostienschalen geweiht und die Primizgewänder gesegnet. In seiner geistlichen Einstimmung auf die Priesterweihe ging der Bischof auf die je eigene Art ein, wie Gott die Menschen ruft und leitet. Anbetung und Komplet beschlossen den Vorabend. Der Tag der Weihe begann mit den feierlichen Laudes. Beim Mittagsessen wurde das hohepriesterliche Gebet (Joh 17) vorgetragen. In der feierlichen und sehr berührenden Liturgie weihte der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Konrad Zdarsa am Nachmittag durch Handauflegung und Gebet unsere Mitbrüder zu Priestern. In seiner Predigt ging der Bischof darauf ein, was Nachfolge eigentlich bedeutet:

„Nicht Partei zu ergreifen, Territorien zu erobern oder Zahlen zu steigern, sondern Menschen für Christus zu gewinnen“. Dazu sei es nötig, „immer wieder von neuem aufzubrechen, um allen alles zu werden und in jedem Menschen, das Gute vorauszusetzen“. Nach der Weihe war die Freude allen geradezu ins Gesicht geschrieben und auch für uns Seminaristen war es ein tiefer Moment der Dankbarkeit und der Freude.

Anschließend gab es eine Begegnung mit den Neupriestern im Kolpinghaus mit Getränken und Kuchen, sodass keiner auf dem Weg zum Abendessen verhungern musste.

Wir wünschen den Dreien Gottes reichsten Segen für ihr priesterliches Leben und Wirken, damit sie Frucht bringen und ein Segen sind für die Menschen!

28.06.2015