Bist Du berufen?

Recollectio Sommersemester 2014

In der Recollectio zum Sommersemester 2014 stellte Regens Michael Kreuzer Maria in den Mittelpunkt seiner Vorträge an die Seminargemeinschaft
Marienfigur in der Seminarkirche

„Sammlung mitten im Semester“ so nannte Regens Michael Kreuzer die Tage der Recollectio, die vom 03. auf den 04. Mai von der Seminargemeinschaft begangen wurden. Zum Thema seiner Recollectio hatte Regens Kreuzer Maria als Begleiterin der Kirche und besonders eines jeden Geistlichen vorgestellt. In seinem ersten Vortrag analysierte unser Regens das Deckenfresko der Wallfahrtskirche St. Michael in Violau. Auf der untersten Stufe des Bildes werden Menschen in ihren Schwächen und Nöten abgebildet. Auf ihrem Weg zu Gott werden sie in der mittleren Ebene des Bildes auf die Frömmigkeit als notwendige Haltung hingewiesen. Bildlich ist erkennbar wie das Gebet einer betenden Frau von Maria, die auf einer Wolke sitzt, mit der einen Hand aufgenommen und mit der anderen Hand zum Heiligen Geist weitergeleitet wird. Dies entspricht dem Bild Mariens als Mittlerin der Gnaden. Sie ist es nicht selbst, die die Erlösungstat vollbringt, aber sie ist es, die Gott aus freier Entscheidung erwählt hat, um den Menschen als Gnadenmittlerin vorangestellt zu werden. Unser Gebet dringt durch sie zum Vater und die Gnaden des Vaters dringen durch sie zu uns.

Mit diesem wundervollen Einklang begann um 21:00 Uhr die Nachtanbetung, in der die Seminargemeinschaft zu zweit bzw. zu dritt bis zu den Laudes um 07:30 Uhr zur eucharistischen Anbetung in der Seminarkirche verharrte.

Der zweite Vortrag stellte Maria als Wegbegleiterin eines jeden Geistlichen vor. Maria kann ihm als Vorbild dienen in seiner BeRUFung von Gott.  Gerade das „Ja–Sagen“ zu Gottes Berufung im Angesicht schwieriger Lebensumstände können wir von Maria lernen. Doch die bejahende Antwort ist nur auf die zuvor ergangene Erwählung Gottes möglich und so muss Jeder der sich auf dem Weg der Nachfolge befindet, seine Erwählung wahrnehmen, erwägen und seine Antwort geben. Als Folge der Bejahung gilt es an der schenkenden Gnade Gottes mitzuwirken, die sich durch die Hilfe Mariens äußert und IHN in unsere Gegenwart scheinen lässt.

Und so schloss Regens Michael Kreuzer seine Impulse über die selige jungfräuliche Gottesmutter Maria im Geheimnis Christi und der Kirche in der Heiligen Messe mit der besonderen Empfehlung sich ihr anzuvertrauen. Zum einen in ihrer Mittlerschaft der Gnaden Gottes und zum anderen in ihrem Dasein als Urtyp der Kirche, der den Urtyp des Geistlichen selbst ausmacht. Und so wollen wir alle Fürbitte bei ihr halten:

O meine Gebieterin, o meine Mutter,

Dir bringe ich mich ganz dar und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, bewahre mich, beschütze mich als dein Gut und Eigentum. Amen.

 

05.05.2014