Die dem diesjährigen Wintersemester vorangehende Werkwoche hatten wir unter das Motto "Kunst und Kultur" gestellt. Eine Woche lang wollten wir uns intensiv mit dem gerade in unserer modernen Zeit so wichtigen Verhältnis von Kirche und Kunst beschäftigen. Bereits in der Eröffnungsmesse für das neue Studienjahr betonte Regens Straub die Bedeutung von Schönheit in der Theologie und Philosohpie. Benefiziat Ralph Gührer, der die Wallfahrt in Oberelchingen leitet und sich gleichzeitig in seiner Promotion mit Kunst und Kirche beschäftigt, hielt den Auftaktimpuls, bei dem er u.a. von ihm selbst gestaltete moderne Paramente vorstellte. Das theoretische Wissen versuchte uns an zwei Tagen Dr. Ralph von Bühren, Professor für Kunstgeschichte in Rom nahezubringen. In seinen von vielen Bildern begleiteten Vorträgen gab er uns v.a. Informationen zur Geschichte des Kirchenbaus in der Moderne und zum Verhältnis von kirchlichem Lehramt und den Künstlern. Dieses frisch erworbene Wissen konnten wir daraufhin auf einigen Exkursionen anwenden. Bei einer Domführung erläuterte der Kunstreferent der Diözese Augsburg, Herr Felix Landgraf, uns die von Prof. Johannes Schreiter gefertigten, neuen Glasfenster im Westchor des Domes fachmännisch. Anschließend besuchten wir die Werkstatt der Bildhauerin Illona Herreiner im Textilviertel und erhielten Einblick in die Situation frei schaffender Künstler. Auch außerhalb Augsburgs besichtigten wir mit der Kirche "Zu den heiligen Engeln" in Geltendorf und der Heilig-Kreuz-Kirche in Schondorf zwei moderne kirchliche Bauwerke, wo wir mit den Künstlern ins Gespräch kamen, die dort gewirkt hatten. Zudem besuchten wir den Restaurator und Künstler Erwin Wiegerling in seinen Werkstätten bei Bad Tölz, wo alte Kunstwerke konserviert, aber auch neue geschaffen werden. Den Abschluss unserer Werkwoche bildeten Besuche im Schaezler-Palais und im Maximilian-Museum in Augsburg, um noch einmal einen abrundenden Überblick über die vielen Epochen der Kunstgeschichte zu geben, über die wir bereits so viel gehört hatten.