"Und führe zusammen was getrennt ist!"

Gemeinsam mit über 500 Seminaristen aus ganz Deutschland nahm die Alumnen das Augsburger Priesterseminars an der Wallfahrt zum Heiligen Rock nach Trier teil.

Gemeinsam mit über 500 Seminaristen aus ganz Deutschland nahm die Alumnen das Augsburger Priesterseminars an der Wallfahrt zum Heiligen Rock nach Trier teil. Der Heilige Rock Jesu Christi, dem die jungen Männer nachfolgen, wurde auf dem dritten deutschen Seminaristentag für sie zum Sinnbild der Einheit der Kirche.
Wie es sich für eine Wallfahrt gehört traten wir bereits um 5 Uhr morgens den weiten Weg nach Trier an. Zwei Zwischenstops unterbrachen den Weg ins Rheinland. In Vallendar feierten wir die hl. Messe an dem Altar, an dem der sel. Karl Leisner im Konzentrationslager Dachau zum Priester geweiht worden war. Darauf folgte mit dem Besuch des Arp-Museum in Rolandseck ein kultureller Akzent der Wallfahrt.
Angekommen in Trier, ließ auch die Unterbringung Wallfahrtsatmosphäre aufkommen. Nicht ein bequemes Bett in einem Hotel-Zimmer, sondern Isomatte und Schlafsack dienten in den Turnhallen als Schlafplatz. Das konnte jedoch die gute Stimmung der Tage nicht trüben. Gerade das Wissen um viele andere, die den gleichen oft nicht einfachen Weg der Nachfolge Christi gehen, war eine Bestärkung für uns Seminaristen.
Neben dem Wallfahrtsprogramm referierten auch die Religionsphilosophin Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und der tschechische Religionsphilosoph und Priester Prof. Tomàs Halík über die Aufgaben des Priesters in einer Zeit des Glaubens und des Unglaubens. Vor einer zu großen Abschottung der Kirche in sich selbst warnte Prof. Halìk. "Samstagsdienst" nannte Prof. Gerl-Falkovitz den Dienst des Priesters, der zwischen dem Kreuz am Karfreitag und der Auferstehung am Ostersonntag stehe. Sie wies auf die Schwierigkeit hin, den Menschen diese Spannung zu vermitteln, sprach aber als gläubige Katholikin auch Worte der Ermutigung und der Dankbarkeit gegenüber den Priestern.
"Sie alle sind hier, weil Sie den schönsten Beruf anstreben, den es gibt!", ermutigte Bischof Algermissen in seiner Predigt. Er bezog den Gedanken der Einheit des Heiligen Rockes vor allem auf die Einheit des Glaubens in der Kirche. Denn, wenn die Kirche nicht als Einheit unseren Herrn Jesus Christus bekenne, dann werde sie in unserer pluralen Gesellschaft bald keine Stimme mehr haben, die gehört wird.
So konnten auch wir Augsburger Seminaristen und ihre Ausbildungsleiter gestärkt und ermutigt durch viele Begegnungen und das gemeinsame Gebet vor dem Heiligen Rock den Heimweg antreten. In der Hoffnung, die Freude an unserem Glauben noch weit in das nun beginnende Sommersemester hinein tragen zu können.

19.04.2012